
Die mehrfach ausgezeichnete Berner Modedesignerin Sandra Lemp entwirft seit den späten 1990er Jahren Bekleidung. Ihr Interesse gilt dabei im Besonderen der Schnittstelle zwischen Mode und Kunst und der Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams. Mit ihrer Prototypenkollektion «Reclaim The Garments» zeigt sie einen möglichen Weg zur nachhaltigen Mode im Rahmen eines künstlerischen Designprozesses auf.
Sandra Lemp studierte Modedesign an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel. Während des Studiums arbeitete sie bei der Designerin Vivienne Westwood in London. Sie gewann zweimal den Swiss Design Award und erhielt ein Residency-Stipendium in New York City. Sie lebt und arbeitet in Bern. Ihre Kleidungsstücke sieht sie als zweite Haut und Ausdrucksmittel für den Körper. Im Fokus steht der kreative Prozess des Gestaltens und nicht die serielle Produktion eines Entwurfes.
Genau diese Prinzipien setzt sie mit ihrer aktuellen Designkollektion «Reclaim The Garments» um. Die ersten neun Prototypen sind entwickelt und können ausschliesslich on demand in einer Vielzahl von Stoffen und Grössen bestellt werden. Die «Rückeroberung der Kleidungsstücke» ist gleichzeitig auch eine Einladung an die Käuferin, sich beim Gestaltungsprozess in Bezug auf Farben und Materialien einzubringen. So können etwa Stoffe aus Überproduktionen der Schweizer Textilindustrie oder rezyklierte Materialien verarbeitet werden. Die Produktionszeit beträgt etwa einen Monat, die Preise richten sich nach der Wahl des Materials.
Sandra Lemp entwickelt laufend neue Prototypen. Im Lauf der Zeit entsteht eine Sammlung von zeitgemässen, eigenständigen, nicht saisonabhängigen Kleidungsstücken, die sich vielfältig kombinieren lassen. Mit dem Konzept der Protoypen setzt die Designerin ein deutliches Zeichen gegen die Verschwendung von Ressourcen und Überproduktion. «Damit wir mit einem kleineren Angebot an Kleidung auskommen, müssen die Kleidungsstücke formüberzeugend entworfen und produziert werden», sagt Sandra Lemp.
Website: www.sandralemp.ch